Generation Corona

Ich kann dieses Thema nicht mehr hören. Ob man Radio hört, fernsieht oder tief im Morast einer Smalltalk-Unterhaltung versinkt, man wird mit Inzidenzwerten und dem Impfprozess ausgepeitscht. Demonstranten gegen den „Lockdown“ duellieren sich mit den Gegendemonstranten und die nächste Virologenansprache wird höchstens von Bildern einer überfüllten Wiese in Düsseldorf abgelöst. Die ganze Welt jammert über ihre eingeschränkten Rechte. Bei all den Problemen, mit denen uns die Pandemie gezwungenermaßen konfrontiert, lassen wir aber einen wichtigen Punkt außer Acht: unsere Kinder. 

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Die Macht der Statussymbole

Das Leben ist ein Spiel und unser Kontostand zeigt den Highscore an. 

So zynisch und verbittert diese Aussage auch klingt, sie trägt einen wahren Kern in sich. Teure Kleidung, dickes Auto, neues Handy. Statussymbole haben schon immer unseren Alltag geprägt. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass Menschen sechs Tage vor dem Applestore campen, um sich das neue iPhone zu kaufen oder Maximilians Mutter mit dem Ferrari zum Elternsprechtag kommt. Ob viel Geld ein guter Austausch für 60 Stunden Arbeit pro Woche und wenig Zeit mit seiner Familie ist, kann ich genauso wenig beantworten wie die Frage, ob einen die über zwei Jahre finanzierte Louis-Vuitton-Tasche trotz Mindestlohn jetzt ein Stückchen glücklicher macht. Ich habe jedoch meine Zweifel. 

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Die kaufen davon Alkohol

Der Parkplatz vor dem Einkaufszentrum, ein Mann nähert sich. Gesenkter Blick, schneller Gang. Die Hand wird kurz gehoben und der Kopf geschüttelt. Die Bitte nach Kleingeld wird ohne eine Sekunde der Beachtung abgelehnt. 

Jeder hat diese oder eine ähnliche Situation schon erlebt. Vermutlich jeder ist schon von einem wohnungs- oder obdachlosen Menschen nach Geld gefragt worden. Ihre Existenz auf Parkplätzen oder Innenstädten wird schulterzuckend hingenommen. Das ist kein Thema, über das die Bevölkerung grübelt, im Gegenteil. Aus Großstädten werden sie oft sogar in dunkle Ecken vertrieben, um das Ansehen von touristischen Sammelplätzen nicht zu beschmutzen. Sie sind nicht so greifbar und mitleiderregend wie Kinder oder Menschen mit Behinderung. In der Bevölkerung treibt sich die Ansicht um, dass Obdachlosigkeit eine Entscheidung sei. Dass niemand in Deutschland ohne Wohnung sein muss, schließlich gibt es ja Unterstützung vom Staat.

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