Ungebremst durchs Bildungsraster

In meinem Job als Sozialpädagoge in der Familienhilfe habe ich nicht nur unzählige verschiedene Familien und Kinder kennengelernt, sondern auch massig verschiedene Schulformen. Neben den Klassikern Gymnasium, Real- und Hauptschule findet man auch Förderzentren jeglicher Art, Schulen nach Montessori-Konzept oder auch die kritisch beäugten Waldorfschulen. Auf den ersten Blick sieht das nach einer ziemlichen Fülle an Angeboten aus. Die Idee, dass für jeden etwas dabei sein muss, liegt nahe.

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Funktionieren

“Allzeit bereit!“ 

Diese Redewendung ist schon sooft genutzt worden, dass sie jedem bekannt ist. Jeder hat sie schon einmal gehört und mindestens einige Male selbst verwendet. Ob nun in der Ausübung einer bestimmten Pflicht oder ironisch in einer scherzhaften Unterhaltung. Das Leben hat aber ein Schicksalsrädchen parat, in dem dieser Satz kaum zutreffender sein könnte – das Elternsein. 

Jeder Elternteil ist sich bewusst, dass Kinder mehr als ein Vollzeit-Job sind. Bei einem Vollzeit-Job kann man nach acht Stunden vor dem beschissenen Filterkaffee und den Smalltalk-Fetischisten flüchten, die man als seine Kollegen bezeichnet. So stressig selbst das schon sein mag, gibt es dort ein Ende. Einen magischen Zufluchtsort namens „Feierabend“. Das Licht am Ende des Tunnels. Und noch viel wichtiger: man kann sich krankmelden! Zuhause geht das leider nicht. Als alleinerziehende Mutter an einem Samstag kann man seinem 3-jährigen Sohn nicht sagen: „Ach, hör mal. Heute bin ich wirklich gar nicht fit. Ich würde sagen, ich bleib einfach im Bett und wir gehen fürs Wochenende getrennte Wege. AU leg ich dir Montag in dein Kinderzimmer.“        

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